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Block und Bastian laden ein zur Ausstellung "Meine Stimme für Inklusion"

Die Ausstellung ist bis zum 30. Juni im Rathaus Molbergen zu sehen. Sie entstand auf Initiative des Caritas-Vereins Altenoythe. Betroffene selbst kommen darin zu Wort.

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Präsentieren die Ausstellung: Irene Block (Caritas) und Bürgermeister Witali Bastian. Foto: Landwehr

Präsentieren die Ausstellung: Irene Block (Caritas) und Bürgermeister Witali Bastian. Foto: Landwehr

Mit der Ausstellung "Meine Stimme für Inklusion" im Rathaus in Molbergen möchte der Caritas-Verein Altenoythe zusammen mit der Gemeinde Molbergen Grundlagen für eine Gleichstellung von Menschen mit Beeinträchtigung in der Gesellschaft schaffen. Denn ganz viele Menschen haben ihre Beeinträchtigungen nicht von Geburt an. Ein Unfall, ein Schlaganfall oder eine Krankheit führen zu einem Wegbrechen der Lebensideale.

"Das Thema Inklusion muss in den Köpfen der Menschen verankert sein", sagt Molbergens Bürgermeister Witali Bastian. "Ich möchte in jedem Fachgeschäft genauso wie jeder andere Kunde beraten und behandelt werden", fordern Anastasia und Ludmilla (beide 36) aus Cloppenburg. Jährlich am 5. Mai ist der europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung.

Aufgrund der Corona-Pandemie konnten 2021 keine öffentlichen Aktionen zum Thema Inklusion stattfinden. So kam der Caritas-Verein Altenoythe auf die Idee, Menschen mit Beeinträchtigung unterschiedlicher Altersstruktur und Lebenssituation im Landkreis zu befragen, wo sie Verbesserungsbedarf im Bereich Inklusion sehen. "Es war erfreulich leicht, Menschen zu finden, sich als Fotomodell zur Verfügung zu stellten und uns ihre Meinung zu erläutern", erzählt Projektleiterin Irene Block, beim Caritas-Verein zuständig für Kunst, Kultur und Seelsorge.

Heft mit 33 Porträts – Großaufnahmen nun im Rathaus

So entstand ein Heft mit 33 Porträts, die nun als Großaufnahmen in der Ausstellung noch bis zum 30. Juni im Rathaus in Molbergen zu sehen sind. "Unsere Malgruppe in der Sozialen Arbeitsstätte sollte für alle offen sein", wünscht sich Stephanie (25) aus Friesoythe. Elena (55) aus Cloppenburg hätte gern einen offenen Treffpunkt in jedem Ortskern, der von allen Menschen genutzt werden kann. Monika (54) aus Hamstrup hofft, auch als Mensch mit Beeinträchtigung freundlich und zuvorkommend behandelt zu werden.

Nadine (34) aus Friesoythe möchte, dass die Menschen ihr die Zeit geben, die sie zum Verstehen braucht. "Inklusion bedeutet für uns, dass diese alltäglich in der Öffentlichkeit gelebt und auch umgesetzt wird", sagen Frank, Bianca, Magnus, Julius und Franziska.

"Inklusion ist eine Haltung. Wir brauchen in der Gesellschaft oft ein anderes Bewusstsein."Irene Block

"In den Aussagen wird deutlich, dass es nicht die eine Lösung gibt. Inklusion ist eine Haltung. Wir brauchen in der Gesellschaft oft ein anderes Bewusstsein. Wir müssen Menschen mit Beeinträchtigungen auf Augenhöhe begegnen. Und sie brauchen Würde", macht Irene Block deutlich. Kommunen könnten die Infrastruktur schaffen, die zur Bewältigung des Alltags hilfreich ist. Witali Bastian weiß, dass auch da noch einiges machbar und notwendig ist. "Wir müssen immer über den Tellerrand schauen, was noch möglich ist. Wichtig aber ist, dass wir eine größere Toleranz entwickeln, dass Menschen mit Beeinträchtigungen zur gesellschaftlichen Normalität gehören."

Gerade wenn man bedenke, dass viele Menschen erst als Erwachsene ihre physischen oder psychischen Beeinträchtigungen durch einen Unfall oder durch Krankheiten erwerben. "Die Menschen und ihre Angehörigen müssen dann viele Lebensideale loslassen. Und treffen kann es jeden", mahnt Block.

Die Ausstellung "Meine Stimme für Inklusion" ist zu den Öffnungszeiten im Rathaus in Molbergen zu sehen. Dabei geht es auch um gelingende Kommunikation. Alle Texte sind in leichter Sprache geschrieben und mit Metacom-Symbolen versehen.

  • Info: Metacom ist ein speziell für unterstützte Kommunikation gestaltetes Symbolsystem. Begründerin ist Annette Kitzinger, die das Symbolsystem für ihre Tochter Meta entwarf. Es verfügt inzwischen über 10.000 Symbole.

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