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Bildungswerk Vechta steht vor dem Neustart

Der Umzug unter das Dach der Liebfrauenschule ist abgeschlossen. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie schlagen sich aber noch in den Zahlen nieder.

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Mehr Platz für Seminare: Das Bildungswerk Vechta hat seine neuen Räume in der Liebfrauenschule bezogen. Vorsitzende Marie Dierkes sieht hier deutlich mehr Möglichkeiten für künftige Projekte. Foto: Speckmann 

Mehr Platz für Seminare: Das Bildungswerk Vechta hat seine neuen Räume in der Liebfrauenschule bezogen. Vorsitzende Marie Dierkes sieht hier deutlich mehr Möglichkeiten für künftige Projekte. Foto: Speckmann 

Das Bildungswerk Vechta kann weiter auf die finanzielle Unterstützung der Stadt Vechta bauen. Für das kommende Jahr ist ein Zuschuss in Höhe von 25.000 Euro vorgesehen. Die Mittel kann die gemeinnützige Einrichtung gut gebrauchen, denn der eingeschränkte Betrieb während der Corona-Pandemie und der Umzug innerhalb des Stadtgebietes verschärfen die Haushaltslage.

Neuer Standort bietet mehr Platz für Angebote

Bereits vor einem Jahr hat der Trägerverein einen Standortwechsel angekündigt, weil die Räume im Kaiserlichen Postamt an der Großen Straße zu eng geworden sind. Zur Erweiterung des Angebotes besteht unter dem Dach der Liebfrauenschule nun deutlich mehr Platz. Hier haben sich die Mitarbeiter im Sommer niedergelassen. Aufgrund  der verzögerten Renovierung musste aber zunächst ein anderes Geschoss als Übergangslösung dienen.

"Die Verzögerung des Umzugs hat dazu geführt, dass wir seit Juli nicht nur in provisorischen Räumen arbeiten mussten, sondern außerdem auch nur über einen Seminarraum verfügten, was die Möglichkeiten des Angebotes beschränkte", erklärt Vorsitzende Marie Dierkes. Doch im November seien die Renovierungsarbeiten größtenteils abgeschlossen worden, sodass die Bildungseinrichtung jetzt den Neustart in Angriff nehmen könne.

Die Schulküche der Liebfrauenschule ist komplett modernisiert worden. Dafür will auch das Bildungswerk Vechta profitieren. Foto: SpeckmannDie Schulküche der Liebfrauenschule ist komplett modernisiert worden. Dafür will auch das Bildungswerk Vechta profitieren. Foto: Speckmann

Das Bildungswerk verfügt nun über zwei vollständig renovierte und modern gestaltete Seminarräume in der Größenordnung von jeweils mehr als 50 Quadratmetern. Hinzu kommen ein Büro mit drei Arbeitsplätzen, die sanitären Anlagen sowie die Schulküche. Hier ist neben den öffentlichen Angeboten auch eine umfassende Kooperation mit der Schulstiftung St. Benedikt und der Liebfrauenschule vorgesehen.

Was den Beteiligten über dem Umzugsstress hinaus zu schaffen macht, sind die Auswirkungen der Pandemie. Bereits im vergangenen Jahr konnten von März bis Dezember keine Bildungsmaßnahmen durchgeführt werden. Auch nach dem Lockdown war der Betrieb unter den vorgeschriebenen Hygienebestimmungen nur stark eingeschränkt möglich. Dieser Zustand sollte sich noch bis Mai dieses Jahres fortsetzen.

"Die Spätfolgen des Lockdowns sind auch 5 Monate nach Wiederaufnahme des Seminarbetriebs deutlich spürbar und schlagen sich in geringeren Teilnehmerzahlen und zögerlichem Interesse an den Angeboten nieder."Marie Dierkes, Vorsitzende des Bildungswerks Vechta

Die Einschränkungen hätten zum beinahe vollständigen Erliegen des Bildungsbetriebs geführt und weitreichende wirtschaftliche Folgen für das Bildungswerk, erläutert die Vorsitzende. "Die Spätfolgen des Lockdowns sind auch 5 Monate nach Wiederaufnahme des Seminarbetriebs deutlich spürbar und schlagen sich in geringeren Teilnehmerzahlen und zögerlichem Interesse an den Angeboten nieder."

Eine Erholung der Zahlen sei in diesem Jahr noch nicht absehbar, wenngleich die ersten Kurse wieder angelaufen seien. Die Kosten für die Verwaltung seien derweil stabil geblieben. Die Verwaltungskraft mit einer Arbeitszeit von wöchentlich 22 Stunden werde zum großen Teil durch den Zuschuss der Stadt Vechta finanziert. Der pädagogische Mitarbeiter werde von der Katholischen Erwachsenenbildung Niedersachsen getragen.

Der Verein hat im Juli mit Michael Brör einen neuen Mitarbeiter eingestellt, der für die Betreuung des Projekts "Junge Zukunft" und die Entwicklung neuer Projekte sowie die Leitung und Organisation des Büros zuständig ist. Diese Stelle ist zunächst auf drei Jahre befristet, da das Hauptaugenmerk auf der Projektentwicklung liegt. Die Personalstelle wird zum Großteil durch die Agentur für Arbeit gefördert.

Um die steigenden Miet-, Personal- und Sachkosten aufzufangen, hat das Bildungswerk eine Aufstockung des Zuschusses von 25.000 auf 32.000 Euro für die nächsten drei Jahre beantragt. Dafür wird seitens der Stadt jedoch keine Notwendigkeit gesehen. "Die vorgelegten Zahlen lassen ein dringendes Liquiditätsproblem nicht erkennen. In den Jahren 2017 bis 2019 wurden sogar jeweils Überschüsse erwirtschaftet", heißt es aus dem Rathaus.

Stadt Vechta befristet jährlichen Zuschuss

Nach Auffassung der Verwaltung sind Zuschüsse nicht dafür gedacht, etwaige Überschüsse zu generieren. Gleichwohl wird die Notwendigkeit gesehen, die städtische Förderung fortzuführen, damit das Bildungswerk auf Dauer handlungsfähig bleibt. Vor diesem Hintergrund hat sich der Ausschuss für Kultur und Erwachsenenbildung für einen zunächst auf das Jahr 2022 befristeten Zuschuss von 25.000 Euro ausgesprochen.

Bürgermeister Kristian Kater (SPD) sieht eine Förderung in dieser Höhe aufgrund der pandemiebedingten Schwierigkeiten als gerechtfertigt an. Im nächsten Jahr müsse das Bildungswerk aber genau aufzeigen, wie hoch der tatsächliche Finanzierungsbedarf auch mit Blick auf die neuen Räume sei. Das vorliegende Zahlenmaterial sei zwar umfangreich, aber für die Politik nicht aussagekräftig genug, erklärt der Verwaltungschef.

Aus Sicht des Bildungswerks geht es nun darum, die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise zu bewältigen und einen Neustart in den neuen Räumlichkeiten zu meistern. Es gebe viele konkrete Pläne für neue große Projekte, von denen einige bereits angelaufen seien. Auch für einzelne Seminare stünden schon diverse neue Dozenten bereit, die interessante und zeitgemäße Bildungsmaßnahmen anbieten möchten.

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