Die Polizei hat am Mittwochvormittag in Cloppenburg in der Straße "Am Forstgarten" ein Wohngebäude geräumt. Der Grund: Bewohner hatten sich mit Stichwaffen bewaffnet und die Polizisten bedroht. Zuvor hatte der Landkreis auf Grundlage eines gerichtlichen Beschlusses ein Kind wegen Kindeswohlgefährdung in Obhut nehmen wollen und bat die Einsatzkräfte der Polizei um Unterstützung, teilt die Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta mit. Die Polizei sei mit "vielen Einsatzkräften" vor Ort gewesen.
Die Eltern hätten sich geweigert, das Kind zu übergeben, und sich im weiteren Verlauf bewaffnet. Zum Schutz der Anwohner sei das Wohngebäude anschließend geräumt worden. Die Eltern verließen daraufhin mit dem Säugling die Wohnung und begaben sich zu Fuß auf die Straße, so die Polizei. "Dort konnte zunächst der Kindsvater und kurze Zeit später die Kindsmutter durch professionelles und umsichtiges Eingreifen von Einsatzkräften entwaffnet werden, sodass niemand verletzt wurde." Das Kind konnte dem Jugendamt übergeben werden. Die Eltern wurden in Gewahrsam genommen. Eine Gefahr für die Anwohner habe zu keinem Zeitpunkt bestanden.
Aus Sicht der Staatsanwaltschaft Oldenburg liege der Anfangsverdacht eines versuchten Tötungsdelikts zum Nachteil der Einsatzkräfte vor. Gegen den Vater werde nun ermittelt. Angaben zu weiteren Maßnahmen könnten aus ermittlungstaktischen Gründen derzeit nicht gemacht werden.