Der Neubau des Kindergartens "Schwedenheim" und die damit verbundenen Abrissarbeiten könnten voraussichtlich Anfang kommenden Jahres beginnen. Das teilt Pastor Andreas Pauly von der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde auf Nachfrage mit. "Ende 2023 wollen wir mit dem Bau fertig sein", sagt Pauly weiter und verweist auf das 75-jährige Bestehen, das das Schwedenheim im kommenden Jahr feiert.
Die Stadt plant mit Gesamtkosten für den Neubau in Höhe von 4.281.000 Euro, wie in der Stadtratssitzung im März bekannt wurde. In den Kosten sind die Container mit einbezogen, in denen die Erzieherinnen und Erzieher die Kinder während des Baus betreuen sollen. Die Stadt trägt den überwiegenden Teil der Kosten. Die evangelische Kirchengemeinde Cloppenburg zahlt einen Eigenanteil von insgesamt 255.000 Euro. Die Landeskirche hatte 2018 entschieden, kein Geld mehr in den Neu- oder Umbau von Kindergärten zu stecken. Sie sieht die Städte und Gemeinden in der Pflicht.
Asbestbelastung verzögert Baubeginn
Die Planungen für den Neubau des Schwedenheims an der Friesoyther Straße dauern schon seit Jahren an. "Die Verzögerungen zermürben uns", sagt Pauly. Die Gründe seien vielfältig. Pauly verweist zum Beispiel auf das Schadstoffgutachten, das im Vorfeld der Abrissarbeiten aufgrund der Asbestbelastung in den bestehenden Bauten notwendig ist. Auch der zwischenzeitlich Stopp der KfW-Fördermittel für den geplanten Energieeffizienzstandard 40 hätte zu den Verzögerungen beigetragen. Ferner hätten zudem die Corona-Pandemie und der nötige neue Trägervertrag die Planungen verzögert.
Ist der Neubau einmal fertig, würden die Räume mindestens für die kommenden 40 Jahre als Kindergarten genutzt, so Pauly. Für die Bauphase würden für die vier Kindergartengruppen 30 Containermodule auf dem Außengelände des Kindergartens aufgestellt. Die Stadt plant mit Kosten in Höhe von 536.000 Euro für die Containerlösung.
Kosten zwischenzeitlich stark gestiegen
Zwischenzeitlich waren die geplanten Kosten für den Kindergarten-Neubau stark gestiegen, sodass der Stadtrat beschloss, weitere 1,4 Millionen Euro dafür bereitzustellen. „Das ist nicht wenig, es ist ein großer Schluck aus der Pulle“, hatte Bürgermeister Neidhard Varnhorn (CDU) zu dem Beschluss gesagt, den die Ratsmitglieder einstimmig fassten. In der Beschlussvorlage hieß es, dass die Kirchengemeinde den Eigenanteil nicht erhöhen könne, "da die monetären Möglichkeiten erreicht und ausgeschöpft seien“.
Die Corona-Pandemie und die daraus entstandenen "marktüblichen Preissteigerungen" sowie die aufwendige Asbestentfernung hätten zu den steigenden Kosten geführt, hatte die Kirchengemeinde der Stadt mitgeteilt.