Basilika-Chor St. Marien feiert 100-jähriges Bestehen
60 Personen waren bei der Gründung im Jahr 1923 dabei. Heute gibt es 33 Sängerinnen und Sänger in Bethens ältestem Verein.
Andreas Heidkamp | 18.09.2023
60 Personen waren bei der Gründung im Jahr 1923 dabei. Heute gibt es 33 Sängerinnen und Sänger in Bethens ältestem Verein.
Andreas Heidkamp | 18.09.2023
Der Chor vor 100 Jahren: Heute ist der Chor der älteste Verein in Bethen. Archivfoto: Basilika-Chor St. Marien
Der Basilika-Chor St. Marien in Bethen hat am Wochenende einen runden und zugleich seltenen Geburtstag gefeiert. Im Jahr 1923 vom damaligen Lehrer und gebürtigen Bether Aloys Niemeyer gegründet, ist der Chor heute mit 100 Jahren der älteste Verein in Bethen. Seit 2009 steht Kirchenmusiker Christian Kienel nicht nur am Dirigentenpult, als Organist begleitet er die 33 Sängerinnen und Sänger auch an der Orgel. Er führt den Chor mit den wöchentlichen Probestunden durch den kirchlichen Jahreslauf und erarbeitet gleichzeitig auch die Konzertreife. In regelmäßigen Abständen werden Chorschulungen veranstaltet, um die Sängerinnen und Sänger, die allesamt Laien sind, für Konzerte, Aufführungen oder auch für die musikalische Begleitung von Festgottesdiensten fit zu machen. Mit dem Kyrie aus der „Messe brève“ von Charles Gounod eröffnete der Jubiläumschor gemeinsam mit dem Gemischten Chor aus Varrelbusch die Fest- und Dankmesse, die von Monsignore Dr. Dirk Költgen in Konzelebration mit Pfarrer Josef Nieberding geleitet wurde. Im Anschluss wurde auf dem Kirchplatz mit Gesang und lockeren Gesprächen bei Kaffee, Kuchen und Essem vom Grill gefeiert. 60 Personen waren 1923 bei der Chor-Gründung dabei, nach „Abgang der Unsicheren“, wie es in der Chronik beschrieben wird, blieben am Ende noch 40 Sängerinnen und Sänger übrig. Gesungen wurde anfangs im ehemaligen Gasthof Dölling, an dessen Stelle heute das Pfarrheim steht. Mit 500 Pfund Roggen wurden die ersten 50 Liederbücher angeschafft, das Lichtgeld wurde ebenfalls in Roggenwährung beglichen, während im Winter „Bether Torf“ für behagliche Wärme im Gesangsraum sorgte. Seinen ersten Auftritt absolvierte der von Chor Frohsinn in Bether Kirchenchor umbenannte Chor im März 1927 anlässlich der Primizfeier des aus Bethen stammenden Neupriesters Franz Niehaus. 1977, nach der Erhebung der Basilika zur Basilika Minor, erfolgte die Änderung des Chornamens in Basilika-Chor St. Marien. In ihrer Ansprache dankte die Vorsitzende des Basilika-Chores, Hildegard Naber, allen aktiven Mitgliedern für das jahrzehntelange Engagement sowie die Übernahme von Verantwortung rund um den Chor. „Mit Freude am Gesang, aber auch mit Disziplin und Durchhaltevermögen haben alle dazu beigetragen, dass es unseren Chor heute noch gibt“, betonte Naber. Einen großen Dank richtete sie an alle Bether Vereine und Gruppen, die bei der Durchführung der Feierlichkeiten den Chor mit großem Einsatz unterstützten. „Ohne euch hätten wir das nicht geschafft“, betonte Hildegard Naber und freute sich, unter den Ehrengästen die ehemalige Liedermutter Theresia Thöle und auch den ehemaligen Liedervater Josef Kollhoff begrüßen zu können. Weitere Ehrengäste waren Cloppenburgs Bürgermeister, Neidhard Varnhorn, der stellvertretende Landrat Hermann Schröer sowie der CDU-Landtagsabgeordnete Christoph Eilers aus Cappeln. In seinem Grußwort sprach Bürgermeister Varnhorn von einer Gemeinsamkeit zwischen Politik und Chorgemeinschaften: Jede Stimme zählte. Er lobte das lebendige Miteinander, die Förderung von Tradition und kulturellen Werten. Ein wichtiger Aspekt liege seiner Auffassung nach nicht nur im Einsatz für die Mitglieder der Glaubensgemeinschaft, sondern während der vergangenen 100 Jahre habe man dabei auch immer das Wohl Bethens und das Miteinander mit den Nachbarn gepflegt. Die Mitglieder des Chores haben vor allem in schweren Zeiten zusammengehalten und so das Fortbestehen des Chores gesichert. „Sie haben sich durch die Qualität ihrer Darbietungen einen überregionalen Namen gemacht“, gratulierte der Bürgermeister im Namen von Rat und Verwaltung der Stadt Cloppenburg. Musikalisch begleitet wurde das gemütliche Beisammensein auf dem Kirchplatz vom Schützenmusikzug Ho-Ke-Bü und den Jagdhornbläsern des Hegerings Cloppenburg.Mit Roggen wurden die ersten Liederbücher bezahlt
Varnhorn zieht Vergleich zwischen Chor und Politik
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