Und? Wie ging es Ihnen in letzter Zeit?
Privat läuft alles super. Aktuell planen mein Mann und ich wieder ein Trike-Treffen, das wir seit über 10 Jahren veranstalten. Ende April und Ende September kommen wir dafür mit mehreren Trike-Freunden auf dem Campingplatz in Essen zusammen. Das klappt dort vor Ort auch ziemlich gut mit den neuen Pächtern des Platzes. Wir haben einen guten Draht zueinander.
Was haben Sie sich einmal so richtig gegönnt?
Was mir und meinem Sohn im Nachhinein sehr gutgetan hat, war die Mutter-Kind-Kur. Dazu muss ich sagen, dass mein Sohn schwerst mehrfach behindert ist und es damals eine Wohltat war, gemeinsam Zeit zu verbringen. Zu meiner Silberhochzeit habe ich außerdem ein Trike von meinem Mann bekommen. Das hat mich damals auch sehr gefreut.
Wenn Sie Königin von Deutschland wären: Was gehört als Erstes abgeschafft?
Ich denke, da geht es mir wie vielen anderen Menschen. Ich finde, dass die ganze Bürokratie uns irgendwann umbringt. Deshalb gehört sie meiner Meinung nach abgeschafft. Für die Betreuung meines Sohnes beispielsweise musste und muss ich zum Teil immer noch viele Anträge ausfüllen.
Welchen Traum werden Sie sich als nächsten erfüllen (können)?
Ein wirklicher Traum wäre es, mal 3 Wochen mit meinem Mann an den Gardasee zu fahren. Allerdings können und wollen wir unseren Sohn Steffen nicht so lange alleine lassen. Für eine so lange Zeit bekommen wir ihn nirgendwo untergebracht.
Was tun Sie am liebsten?
Neben meiner Leidenschaft für das Trikefahren lese ich, und ich stricke besonders gerne Socken. Ich habe eine große Familie und dadurch viele Abnehmer. Sie sind wirklich heiß begehrt. Praktisch ist auch, dass ich mein Strickzeug überall mit hinnehmen kann.
Welche Eigenschaften mögen Sie an sich selbst? Und welche nicht?
Ich würde von mir behaupten, dass ich sehr empathisch bin. Das ist für meine Arbeit als pädagogische Mitarbeiterin natürlich auch besonders wichtig. Ich würde sagen, auch der Umgang mit meinem Sohn hat mich in dieser Eigenschaft noch einmal gestärkt. Meine übermäßige Empathie ist aber sozusagen gleichzeitig auch ein Laster. Ich habe dadurch einen großen Gerechtigkeitssinn und könnte regelrecht aus der Haut fahren, wenn jemand ungerecht behandelt wird. Das lässt mich nicht kalt, in solch einem Fall habe ich einfach den Drang, mich einzumischen.
Welche TV-Sendung mögen Sie am liebsten?
Ich schaue sehr gerne Krimis mit meinem Mann. Mittlerweile haben wir beide uns einen Sport daraus gemacht, selbst zu "ermitteln", wer der Mörder war. Besonders gerne schauen wir die düsteren Krimis aus Schweden.
Mit wem würden Sie sich gerne einmal treffen?
Gerade am vergangenen Samstag war ich noch auf einem Konzert von Ina Müller. Sie würde ich gerne einmal treffen. Ich glaube, wir beide würden uns richtig gut verstehen, weil wir einfach auf der gleichen Wellenlänge sind. Gerne würde ich auch Karten für "Inas Nacht" bekommen, sodass ich sie nochmal live und in ihrem Element erleben kann.
Was würden Sie gerne einmal wieder essen?
Ich gehe sehr gerne Chinesisch essen. Da muss ich dann allerdings eine Freundin mitnehmen. Mein Mann kann sich für das Essen leider so gar nicht begeistern.
Welches Thema in den lokalen Medien hat Sie am meisten beschäftigt?
Generell interessiere ich mich sehr für das Thema Pflege. Damals war auch ein Bericht von mir und meiner Familie in der MT, als es darum ging, einen Kurzzeit-Pflegeplatz für meinen Sohn zu bekommen. Da Steffen zu dieser Zeit noch minderjährig war, war es schlicht unmöglich, einen Platz für ihn zu finden. Eine andere Einrichtung stufte ihn als zu betreuungsintensiv ein. Der Artikel in der MT hat damals einiges in Bewegung gebracht und dabei geholfen, dass zwei Gesetze zum Thema Kurzzeitpflege geändert wurden. Immerhin wollten wir als Eltern nur ein paar Wochen Auszeit als Entlastung haben. Die Möglichkeit für Kurzzeitpflege steht uns schließlich zu.
Zur Person:
- Barbara Plohr wohnt in Essen und ist 53 Jahre alt. Sie ist verheiratet und Mutter eines schwerst mehrfach behinderten Sohnes.
- Die gelernte Raumausstatterin arbeitet seit 23 Jahren als pädagogische Mitarbeiterin in der Grundschule Hengelage.
- Sie ist leidenschaftliche Trike-Fahrerin und organisiert mit ihrem Mann seit über 10 Jahren jeweils im Frühjahr und im Herbst ein Trike-Treffen in Essen.