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Ausstellung im Strukeljer Mandehuus in Strücklingen erinnert an Ortsgeschichte

Der Bürgerverein Strücklingen will mit der Ausstellung im Mandehuus eine Hommage an die Schifffahrtstradition richten. Wer Näheres erfahren möchten kann sie jeden Montag und Mittwoch besichtigen.

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Leihgabe: Die Schiffsmodelle von Franz Josef Thye (Mitte) bereichern die Ausstellung des Bürgervereins Strücklingen über die Schifffahrtstradition im Ort. Darüber freuen sich die Organisatoren Aloys Witte (rechts) und Joachim Bunger. Foto: Passmann

Leihgabe: Die Schiffsmodelle von Franz Josef Thye (Mitte) bereichern die Ausstellung des Bürgervereins Strücklingen über die Schifffahrtstradition im Ort. Darüber freuen sich die Organisatoren Aloys Witte (rechts) und Joachim Bunger. Foto: Passmann

Im 19. Jahrhundert gab es in Strücklingen noch 16 Werften. 1955 gab es vier Helgen mit 20 Arbeitern. 1926 lief das das letzte Muttschiff vom Stapel. Gebaut von Conrad Schulte in Utende. Das passierte kurz vor dem Zweiten Weltkrieg. Wie Joachim Bunger vom Bürgerverein Strücklingen erklärt, sei die damalige Werft ungefähr dort gewesen, wo der Utender Kanal auf die Sagter Ems trifft. Allgemein waren Wasserwege bis über die Mitte des 19. Jahrhunderts für die Saterländer enorm wichtig. So war es nicht verwunderlich, dass im Saterland Schiffs- und Bootswerften in Betrieb gingen. Das ist mittlerweile Geschichte. Doch der Bürgerverein Strücklingen möchte die alte Schifffahrtstradition nun wieder in Erinnerung rufen und lädt daher zu einer Ausstellung im Strukeljer Mandehuus in Strücklingen ein.

Neben alten Flurkarten und Fotos wird dort eine Reihe von Plattbodenmodellschiffen zu bestaunen sein. Freundlicherweise hat diese Modelle der ehemaligen Traditionsschiffe der leidenschaftliche Modellbauer Franz Josef Thye aus Strücklingen zur Verfügung gestellt. "Wir freuen uns, dass der ehemalige Lehrer am Schulzentrum in Ramsloh uns seine Modellschiffe für die Ausstellung zur Verfügung stellt“, sagt Aloys Witte. Mit der Ausstellung wollen wir in Erinnerung rufen, dass auch Strücklingen damals von der Schifffahrt geprägt war. Es gibt sicherlich viele Einwohner, denen das so nicht bewusst ist. Insbesondere der jüngeren Generation nicht", so Bunger und Witte.

Auf dem Schiffswege wurde in den Plattbodenschiffen überwiegend Torf, Holz und Steine transportiert. Damals wurde teilweise noch getreidelt. Zudem wolle man mit der Ausstellung auch greifbar machen, wie die Geschichte des Ortes Strücklingen zusammenhängt“, sagt Bunger. "Aber auch das Interesse am Ort würdigen", ergänzt Witte. Die ausgestellten Schiff hat der 81-jährige Thye nach alten Plänen, Bildern aus Museen und Vorlage aus dem Internet gebaut.

Seit 35 Jahren baut Thye Plattbodenschiffsmodelle

"Viele Pläne der Plattbodenschiffe (Mutten und Tjalks) gibt es eigentlich gar nicht. Früher wurde auch ohne Plan gebaut", sagt der ehemalige Pädagoge. Vor 35 Jahren ist Thye mit dem Bau von Plattbodenschiffsmodellen angefangen. "Daran kann ich mich noch gut erinnern. Bei der Volkshochschule in Rhauderfehn habe ich einen Kurs besucht und da war die Leidenschaft zum Modellbau entbrannt", sagt Thye. Dabei hat er gar keinen Bezug zur Seefahrt. Der pensionierte Lehrer kommt von einem Bauernhof. Erst war es viel Arbeit. Aber mittlerweile geht es ihm leicht von der Hand. Etwa 80 Modellschiffe stehen in seiner Wohnung in Strücklingen. Davon hat er nun eine kleine Auswahl für die Ausstellung zur Verfügung gestellt.

"Eigentlich habe jetzt die Ruhe zum Basteln. Doch nun möchte ich kürzer treten.“ Seine Motivation für den Bau der Schiffsmodelle: „auf kleinem Raum mit begrenzten Mitteln etwas Schönes schaffen". Zu seinen weiteren Hobby zählen Volleyball, Tennis, Tiffanytechnik und Radfahren.

  • Info: Die Öffnungszeiten der Ausstellung sind montags von 15 bis 17 Uhr und mittwochs ab 20 Uhr oder nach Vereinbarung bei Joachim Bunger, 04498/921313 oder Aloys Witte 04498/2385.

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