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Architekturbüro soll Konzepte für Münsterlandhalle entwickeln

Das Büro soll ergebnisoffen Ideen für die künftige Nutzung der Veranstaltungshalle in Cloppenburg erarbeiten. „Wir müssen uns den betriebswirtschaftlichen Gesetzen hingeben“, sagt Jan Oskar Höffmann.

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Pilz- und Insektenbefall: Wegen Mängeln an der historischen Holzkonstruktion ist die Münsterlandhalle seit 6 Monaten gesperrt. Foto: Niemeyer

Pilz- und Insektenbefall: Wegen Mängeln an der historischen Holzkonstruktion ist die Münsterlandhalle seit 6 Monaten gesperrt. Foto: Niemeyer

Seit etwa 6 Monaten ist die Münsterlandhalle bereits gesperrt, nun gab die Stadt im Wirtschaftsausschuss neue Details zur weiteren Vorgehensweise bekannt: Ein externes Architekturbüro soll Konzepte für die Umgestaltung und künftige Nutzung der Münsterlandhalle erstellen, erklärte Stadträtin Stefanie Lübbers. Konkret solle das Büro "Angelis und Partner" aus Oldenburg mehrere Konzepte entwickeln. Erste Ergebnisse sollten den Mitgliedern des Wirtschaftsausschusses am 31. August vorgestellt werden. Lübbers betonte, dass man weiterhin lösungsoffen an die Sache herangehe und alle Möglichkeiten in Betracht ziehe. Heißt: Eine Sanierung ist weiterhin genauso möglich, wie ein Abriss samt Neubau.

Im Vorfeld hatte die Stadt eine Arbeitsgruppe gegründet, bestehend aus Vertretern der Verwaltung, Stadträtin Lübbers sowie dem Geschäftsführer der Stadthalle, Alfons Lücking. Die Gruppe habe sich bereits mit Veranstaltern getroffen, die ihre Wünsche und Ideen äußern konnten. Anschließend habe sie sich dazu entschlossen, jemanden ins Boot zu holen, der Konzepte erstellen soll, sagte Lübbers. Die Wahl fiel auf das erwähnte Architekturbüro "Angelis und Partner".

Ist die Sanierung nicht wirtschaflich?

Die möglichen Konzepte sollen auch den Marktplatz umfassen und müssten auf die kommenden Jahrzehnte ausgelegt sein. Man müsse sich die Frage stellen, was aus momentaner Sicht auch in 10 bis 20 Jahren noch sinnvoll und wirtschaftlich ist. Sowohl die bisherige Nutzung der Münsterlandhalle solle mit in die Konzepte einfließen als auch das städtebauliche Umfeld. Wichtig sei, dass Cloppenburg und die Münsterlandhalle sich als Veranstaltungsort von anderen Städten und Kommunen unterscheiden, erklärt Lübbers auf Nachfrage.

Jan Oskar Höffmann (SPD) sagte, er unterstütze das Vorgehen der Verwaltung, weiter ergebnisoffen zu planen. "Wir müssen uns den betriebswirtschaftlichen Gesetzen hingeben", sagte er mit Blick auf die Frage, welche Lösung letztlich zum Zuge kommt. Sollte sich herausstellen, dass eine Lösung deutlich günstiger ist als die andere, solle man sich für die günstigere Variante entscheiden.

Michael Jäger (Grüne) plädierte für den Erhalt der Münsterlandhalle, erklärte jedoch auf Nachfrage, dass der Erhalt zwar Priorität für ihn habe, man jedoch zunächst die konkreten Zahlen abwarten müsse.

Welche Variante letztlich die günstigere ist, wird sich noch herausstellen. Lübbers machte allerdings schon eine kleine Andeutung: Man müsse befürchten, dass es wirtschaftlich nicht leicht zu erreichen ist, das Holzwerk wieder herzustellen, sagte sie während der Ausschusssitzung.

Die Münsterlandhalle als "Hort der Geschichte"

Im Januar war bekannt geworden, dass die Münsterlandhalle aufgrund von Mängeln an der Holzkonstruktion geschlossen werden muss. So hatte ein Ingenieurbüro festgestellt, dass das Holz zum Beispiel von Pilzen und Insekten befallen sei. Eine statische Nachrechnung hätte in der Folge gezeigt, dass das Dach nicht mehr hinreichend tragfähig sei. Ein zweites Gutachten hatte die Mängel im März bestätigt.

Richtfest im Jahr 1929: Die Holzkonstruktion der Münsterlandhalle trägt sich bis heute selbst. Foto: Sammlung des Architekten Albert WüstefeldRichtfest im Jahr 1929: Die Holzkonstruktion der Münsterlandhalle trägt sich bis heute selbst. Foto: Sammlung des Architekten Albert Wüstefeld

Die Münsterlandhalle feierte ihr Richtfest im Jahr 1929. Ein Jahr später fanden dort die ersten Veranstaltungen statt. In ihrer 92-jährigen Geschichte spielten sich in der Halle historische Ereignisse ab: Vom Besuch Hitlers im Jahr 1931, über den "Kreuzkampf" bis hin zum Besuch von Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass, der in der Halle mit Eiern beworfen wurde.

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