Aquaferrum ist als familienfreundlicher Arbeitgeber ausgezeichnet
Die Prüfung fand auf Betreiben der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter statt. Geschäftsführerin Heidrun Hamjediers wusste vorab nichts davon.
Heiner Stix | 21.02.2023
Die Prüfung fand auf Betreiben der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter statt. Geschäftsführerin Heidrun Hamjediers wusste vorab nichts davon.
Heiner Stix | 21.02.2023
Ausgezeichnet: Prüferin Jana Böhme (Mitte) überreicht Wibef-Geschäftsführerin Heidrun Hamjediers und Badbetriebsleiter Timo Ukena die Urkunde mit der Zertifizierung als familienfreundlicher Arbeitgeber. Foto: Aquaferrum
Das kommt dabei raus, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ohne Wissen der Chefin tätig werden: Das Team des Friesoyther Allwetterbades Aquaferrum hatte sich sozusagen hinter dem Rücken von Geschäftsführerin Heidrun Hamjediers um eine Zertifizierung als "familienfreundlicher Arbeitgeber" beworben – und die Auszeichnung auch prompt erhalten. "Ich habe davon nichts gewusst", versichert Hamjediers, die als Geschäftsführerin der Friesoyther Wirtschaftsbetriebe Wibef die Vorgesetzte der 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist. "Umso mehr hat es mich gefreut, dass das Aquaferrum im Endbericht rundum gute bis sehr gute Noten bekommen hat." In der Zusammenfassung des Gesamtergebnisses heißt es beispielsweise: "Im Rahmen der Zertifizierung erhielt der Betrieb sehr gute Befragungsergebnisse. Die Unternehmens- und Führungskultur und die allgemeine Bewertung des Betriebs stechen besonders hervor." Zu den positiven Ergebnissen zählt Hamjediers auch eine Bemerkung der Prüferin im Abschlussgespräch. "Janna Böhme, die das Verfahren über Ihr Unternehmen Perema GmbH für die Bertelsmann-Stiftung durchgeführt hat, hat im Abschlusstermin bestätigt, dass sie selten eine derart hohe Beteiligungsquote bei einem Unternehmen verzeichnen konnte", erzählt Hamjediers. Lediglich eine Mitarbeiterin habe es nicht geschafft, den Fragebogen auszufüllen. Aus den Einzelinterviews habe Böhme, so Hamjediers, zudem von durchweg positiven Einstellungen zum Arbeitgeber berichtet. Die Bertelsmann-Stiftung vergibt das Gütesiegel "Familienfreundlicher Arbeitgeber" seit 10 Jahren. Ziel der Aktion ist, bundesweit eine familienfreundliche Betriebskultur in Unternehmen zu verankern. Untersucht werden dabei kleine und mittlere Unternehmen ebenso wie Firmen mit mehr als 1000 Beschäftigten. Auf der Liste der ausgezeichneten Unternehmen stehen rund 110 Betriebe. Das Friesoyther Aquaferrum ist das erste Schwimmbad deutschlandweit, das dieses Gütesiegel erhalten hat – "trotz Schicht-, Wochenend- und Feiertagsarbeit", wie die Mitarbeiter auf der Facebookseite des Bades betonen. Grundlage des Ergebnisses ist ein 9-seitiger Fragebogen mit 27 Fragen, den die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anonym ausfüllen und abgeben. "Es wurden fünf Themenfelder untersucht, von der Unternehmens- und Führungskultur über Kommunikation, Arbeitsorganisation und Unterstützungsangeboten bis zur Strategie und Nachhaltigkeit", erzählt Badbetriebsleiter Timo Ukena. Konkret abgefragt werden dabei Arbeitszeitregelungen, Arbeitszeitmodelle, die Reaktion des Unternehmens auf Arbeitszeitwünsche und familiäre Situationen, die Arbeitszeitplanung, Fort-, Weiterbildungs- und sonstige Unterstützungsangebote, Stimmung und Kommunikation im Unternehmen sowie weitere Aspekte zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. "Mir wurde erst durch die Zertifizierung klar, dass wir doch schon eine Menge tun, um den Bedürfnissen der Mitarbeitenden im Hinblick auf Freizeit und Familie nachzukommen", sagt Hamjediers. Letztlich aber sei das Ergebnis vor allem ein Verdienst des Teams vor Ort, "denn nur dort, wo die Kolleginnen und Kollegen bereit sind, auch mal einzuspringen", so die Geschäftsführerin, "lässt sich Familienfreundlichkeit leben." Die Auszeichnung ist nicht die erste für das Bad. Erst vor Kurzem wurde das Aquaferrum von der Initiative Kinderferienland Niedersachsen als "besonders kinderfreundlich" zertifiziert. Auch damit wird insbesondere die Familienfreundlichkeit unterstrichen.Auszeichnung trotz Schicht-, Wochenend- und Feiertagsarbeit
Geprüft werden unter anderem Führungskultur, Kommunikation und Arbeitsorganisation
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