App soll Testungen beschleunigen
Testzentren wachsen derzeit wie Pilze aus dem Boden. Der stark gewachsene Bedarf lässt sich ohne digitale Hilfsmittel kaum bewältigen. Doch die gibt es inzwischen.
Georg Meyer | 05.12.2021
Testzentren wachsen derzeit wie Pilze aus dem Boden. Der stark gewachsene Bedarf lässt sich ohne digitale Hilfsmittel kaum bewältigen. Doch die gibt es inzwischen.
Georg Meyer | 05.12.2021
Ab Montag geöffnet (von links): Tasmin Mutlu, Michael Kramer und Daniel Meyer bereiten die neue Teststation im Bürgerhaus vor. Foto: Meyer
"Schauen Sie mal", sagt Tasmin Mutlu und wischt eifrig über sein Handy. Die neue Coronatest-App "ePassGo" soll das Testen schnell und unkompliziert machen. Mutlu ist von ihr begeistert. Und setzt sie jetzt in seinen eigenen Testzentren ein. Fünf von ihnen haben der Cloppenburger und sein Cousin Erhan Mutlu im Landkreis eingerichtet. Mehr als 20 Mitarbeiter nehmen inzwischen einen Nasenabstrich nach dem anderen vor. Er stelle jeden Tag neue Leute ein, sagt Mutlu. Das Geschäft läuft gut, könnte man sagen. Doch Mutlu betont, dass es ihm nicht ums Geld gehe. "Wir wollen helfen, die Pandemie in den Griff zu bekommen". In Lastrup richteten sich die Profi-Tester am Wochenende im Bürgerhaus ein. Durch ein Fenster des Standesamtes wird Daniel Meyer den Lastrupern mit dem Wattestäbchen zu Leibe rücken. Der Löninger hat dafür eine Schulung mitgemacht. Ab Montag geht es los. Die Gemeinde stellt die Räumlichkeiten kostenlos zur Verfügung. Bürgermeister Michael Kramer ist froh über die neue Testmöglichkeit im Ort. Sie soll vor allem die Apotheke am Markt entlasten, die die riesige Nachfrage zuletzt kaum noch bedienen konnte. Kramer sicherte den Betreibern zusätzlich die Unterstützung durch Mitarbeiter des Rathauses und Freiwillige der Feuerwehr zu. Sie sollen Smartphone-Unkundigen beim Installieren der Test-App helfen. Die ist das Kernstück des neuen Angebotes. Im Landkreis wird sie bislang noch nicht oft verwendet, sie könnte sich aber bald als Standard durchsetzen. Das Prinzip ist einfach. Über einen QR-Code erhält die Teststation die Daten des Nutzers. Der kann den Befund nur wenige Minuten nach dem Abstrich auf seinem Handy ablesen. Von da an läuft die Uhr. "Sie zeigt die Zeit an, die bis zum Ablauf der 24-stündigen Gültigkeit übrig bleibt", erklärt Tasmin Mutlu. Die App wurde in Deutschland entwickelt und verbreitet sich mittlerweile bundesweit. Sie lässt sich mit der Corona-Warn-App verbinden. Falls ein Test positiv ausfällt, werden die Daten automatisch an das Gesundheitsamt weitergeleitet. Das spare Zeit und erhöhe die Sicherheit für alle, erklärt Mutlu. Wer kein Smartphone besitzt, kann sein Ergebnis vor Ort aber auch schriftlich bekommen. Mit der Organisation größerer Teststationen haben die Mutlus mittlerweile Erfahrung. Bereits während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 richteten sie erste Anlaufpunkte ein und schickten außerdem mobile Teams durch den Landkreis. "Wir arbeiten kreisbezogen und wollen jedem schnell und einfach ein Angebot machen", erklärt Tasmin Mutlu. Dass die seit dem Wochenende geltende Befreiung "Geboosterter" von der Testpflicht die Nachfrage senken könnte, glaubt er erstmal nicht. "Die meisten Menschen haben ja noch keine Auffrischung erhalten oder sind sogar gar nicht geimpft." Die Arbeit dürfte den Testern also nicht so schnell ausgehen, ist der Geschäftsmann überzeugt.Testzentren befinden sich an folgenden Standorten:
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