Anwohner ärgern sich über mangelhaften Endausbau ihrer Straße
Das Regenwasser bleibt stehen, es gibt Fahrrinnen und abgeplatzte Steine. Diese Mängel bestätigt auch die Stadt Dinklage. Doch warum hat sich in dem Wohngebiet Am Trenkampsbach bislang nichts getan?
Wenn Pfützen bleiben: Schon nach kleineren Regenfällen gibt es Wasserlachen im Wohngebiet Am Trenkampsbach in Dinklage. Foto: Grewenkamp
Der Nachwuchs tobt auf der Spielstraße, die Anwohner halten einen kurzen Plausch und führen ihren Hund Gassi: Wer durch das 2015 erschlossene Wohngebiet Am Trenkampsbach mit seinen 45 Grundstücken im Dinklager Süden fährt, der sieht viele zufriedene Gesichter. Doch vollkommene Glückseligkeit herrscht nicht bei allen Anwohnern.
Da ist zum einen der Ärger über die sonst in einem Wohngebiet übliche Tempo-30-Zone, die Am Trenkampsbach rechtlich aber nicht möglich ist. Weshalb für Autofahrer aus Richtung Schwege in den vier Straßen Tempo 100 erlaubt ist – zumindest theoretisch.
Außerdem gibt noch ein zweites Thema, das andere Anwohner des Wohngebiets schon seit Längerem nervt: nämlich der in einigen Stellen des Schwalbenwegs und des Amselwegs mutmaßlich mangelhafte Endausbau der Straße im Jahr 2019. Sie klagen: Schon ein paar Monate nach Freigabe der Straße seien die Mängel sichtbar gewesen.
Foto: Grewenkamp
Viele Steine bereits nach kurzer Zeit defekt
Es gebe Versackungen in Teilbereichen der Straße, weshalb bei Regen das Wasser nicht an allen Stellen ablaufe, sondern sich Pfützen bilden. Es hätten sich außerdem schon jetzt Fahrrinnen gebildet. Und: Viele Steine seien bereits nach kurzer Zeit beschädigt gewesen, schimpfen Klaus Haskamp und Jürgen Grewenkamp als betroffene Grundstücksbesitzer. Diese Mängel teilten die beiden und weitere Anwohner in mehreren Schreiben (inklusive Fotos) der Stadt Dinklage mit.
"Die Straße ist noch keine 3 Jahre ausgebaut und schon jetzt so kaputt", ärgert sich Klaus Haskamp. "Wie soll die Straße denn nur in 40 Jahren aussehen?" Dabei würden doch nur Anwohner und Besucher durch die Straßen fahren. Der promovierte Ingenieur hatte schon beim Endausbau der Straße den Eindruck, dass die ausführende Tiefbaufirma zum Teil schlampig gearbeitet habe.
Versprochen war die Mängelbehebung bereits für Anfang 2020
Ende 2019 hatte das Bauamt den Anwohnern in einem Schreiben die Mängel bestätigt. Diese seien auch im Abnahmeprotokoll festgehalten worden, erklärte die Verwaltung. Bereits Anfang 2020 sollten deshalb von der ausführenden Straßenbaufirma die Schäden behoben werden. "Die Pflasterflächen werden nachgeschlämmt, die Versackungen werden behoben und die defekten Steine werden ausgetauscht", teilte die Stadt Dinklage den Anliegern mit. Später wurden die Anwohner auf Mai 2020 vertröstet.
Nur: Getan hat sich im Schwalbenweg und Amselweg seitdem nichts. Obwohl es diversen weiteren Schriftverkehr zwischen den Anwohnern und dem Bauamt gegeben hat – bis zum Mai 2021. Seitdem gab es offenbar auch keine Kommunikation zwischen der Stadt und den Anwohnern mehr. Klaus Haskamp und Jürgen Grewenkamp monieren deshalb auch die Informationspolitik der Stadt Dinklage.
Werden die Mängel im Frühjahr 2022 beseitigt?
Die Verwaltung meldete sich nun Anfang der Woche, nach einer Anfrage von OM Online im Rathaus, wieder bei Jürgen Grewenkamp. Es gebe noch Klärungsbedarf, weshalb das Bauamt lange keine Informationen habe geben können, hieß es knapp. Offenbar, so vermuten es zumindest die Anwohner, müsse die ausführende Tiefbaufirma wohl mit dem Lieferanten der Steine noch klären, wer denn nun Schuld an den Mängeln habe.
Dinklages Bürgermeister Carl Heinz Putthoff versicherte nun: Die Mängel in den Straßen werden im Frühjahr 2022 behoben. Die Versackungen werden beseitigt, die defekten Steine würden ausgetauscht. In ein paar Tagen gebe es ein Gespräch im Rathaus mit der ausführenden Tiefbaufirma. Er betonte: Die Anwohner müssten natürlich nichts zahlen.
Klaus Haskamp ist gespannt, ob sich im Frühjahr tatsächlich etwas tut. Denn er sei mittlerweile nicht einmal mehr verärgert und gefrustet über die Tatenlosigkeit. "Mittlerweile habe ich resigniert."
Unübersehbar: Die defekten Steine im Amselweg. Foto: Grewenkamp