Bis Heiligabend ist es zwar noch mehr als 5 Monate hin, doch Dr. Wolfgang Krug fühlte sich am späten Freitagnachmittag in der Barbara-Schule in Langenberg doch ein wenig an Weihnachten erinnert. Das lag nicht nur an den tollen musikalischen Darbietungen und Auftritten der Grundschüler, sondern auch an dem Lächeln von Rektorin Christiane Westermann und ihrem Kollegium, den Schülerinnen und Schülern und allen, die sich mit der Bildungseinrichtung verbunden fühlen.
Er sehe nur zufriedene Gesichter, sagte Holdorfs Bürgermeister bei der Einsegnungsfeier für die kernsanierte Grundschule. Die Renovierung sei ein großes Geschenk für alle, fand Krug und sprach damit wohl für alle Gäste aus Politik, Kirche, Sport und Gesellschaft. Mittlerweile ist es fast 2 Jahre her, dass Schüler und Lehrer nach dem Asbestbefund und dem Ausweichen auf Container in "ihre" Schule zurückgekehrt sind.
Doch bei der Einsegnungsfeier, die coronabedingt nicht früher stattfinden konnte, durften sich alle Gäste in dieser Hinsicht noch einmal bestätigt fühlen: Die Investition von rund einer Million Euro für (unter anderem) Decken, Innen- und Außenwände, Fußböden, Installationen und Fenster scheint sich gelohnt zu haben. Denn das historische Schulgebäude ist nun in einem Top-Zustand.
Zur Erinnerung: Eigentlich hatte die Gemeinde Holdorf das Lehrerzimmer 2018 für nur 17.000 Euro sanieren wollen – für einen neuen Teppichboden. Dabei stießen die Handwerker auf Asbest. Weitere Untersuchungen wiesen Asbest auch im Putz der Wände nach.
Westermann bedankte sich in ihrer zum Großteil in Reimform vorgetragenen Rede beim "besten Kollegium, den besten Mitarbeitern und dem besten Schulelternrat", die alle die Umbauphase so gut mitgetragen hätten. Ja, die Kernsanierung habe an den Nerven gezehrt. Doch beim Unterricht in der Containerlandschaft, zuerst waren die Schüler noch im Barbara-Heim und an der Oberschule unterrichtet worden, hätten alle gemeinsam an einem Strang gezogen.
Bürgermeister Krug erinnerte in seiner Rede mit Blick auf den eigentlich nur auszuwechselnden Teppich und die folgende Kernsanierung von einer "kleinen Tat mit großer Wirkung". Doch Langenberg habe nun ein "wunderschönes Gebäude". Seit der Grundsteinlegung 1956 habe sich die Grundschule über die Jahrzehnte immer wieder baulich verändert.
"Der Geist der Schule ist noch immer der gleiche."Dr. Wolfgang Krug, Holdorfs Bürgermeister
Doch der Geist in der Schule sei immer der gleiche geblieben. "Hier ist die Welt in Ordnung." Hier fühlten sich die Schüler wohl. Er habe gehofft, sagte Dr. Krug, dass mit der Einsegnung die Bauarbeiten erst einmal ein Ende gefunden haben. Doch für die Barbara-Schule gelte auch der etwas umformulierte Sepp-Herberger-Spruch: "Nach dem Bau ist vor dem Bau."
Denn die Langenberger Grundschule ist, was die Zahl der Räume angeht, zu klein. Es fehlen 2 Klassenzimmer und eine Mensa. Weshalb die Politik am Mittwoch (13. Juli, 18 Uhr) im Rathaus die neuesten Pläne zur Erweiterung diskutieren wird.
Doch die Sitzung war am Freitag noch kein (großes) Thema. Nach dem Kränzchen am Donnerstag setzt die Grundschule ihren kleinen Feiermarathon am Samstag fort. Von 14.30 bis 18 Uhr findet ein Schulfest mit einem Tag der offenen Tür statt.