Der rund 50 Jahre alte und 18 Meter hohe hölzerne Aussichtsturm auf dem Neuenkirchener Steigenberg ist Geschichte. Am Dienstag haben ihn Arbeiter zum Einsturz gebracht und das Holz zersägt. Am Donnerstag lagerte es noch auf dem mit rot-weißem Flatterband abgesperrten Gelände. Demnächst werde es die mit dem Abbruch beauftragte Firma abtransportieren, sagte Kurt Grefenkamp vom Vorstand des Heimatvereins Neuenkirchen, der sich seit der Fertigstellung um den Turm gekümmert hatte. Der war allerdings seit 2015 wegen Baufälligkeit gesperrt.
Der Heimatverein sei mit seiner Zustimmung zum Abriss, den jedoch die Gemeinde Neuenkirchen-Vörden finanziert hat, einer ersten Verpflichtung nachgekommen. Jetzt müssten auch andere mit ins Boot, wenn es um einen neuen Turm geht.
Neuer Turm soll nicht aus Holz bestehen
Der werde, darauf habe sich der zuständige Arbeitskreis des Heimatvereins bei seiner jüngsten Sitzung am Dienstag geeinigt, nicht aus Holz bestehen. Denn dieses Material bedürfe langfristig zu vieler Unterhaltungsarbeiten.
In der Diskussion sind jetzt Türme aus Stahl oder aus einer Stahl-Beton-Konstruktion. Jetzt müssten aber erstmal die möglichst exakten Kosten für die eine und die andere Version auf den Tisch, sagte Heimatvereinsmitglied Daniel Jans-Wenstrup.
Bisher genannte Baukosten sind nur Schätzungen
Die Summe von 750.000 Euro, die der Geschäftsführer der Tourist-Information Erholungsgebiet Dammer Berge, Bernd Stolle, bei der Arbeitskreisgründung für einen Stahlturm genannt habe, sei ebenso nur geschätzt gewesen, wie die 400.000 bis 500.000 Euro, die der Vorstand des Heimatvereins seinerzeit genannt habe. Und so sollen bis zur nächsten Arbeitskreissitzung exaktere Kostenschätzungen vorliegen.
Neuenkirchen-Vördens stellvertretender Bürgermeister Hermann Schütte sagte in dem Zusammenhang, nun seien all jene am Zug, die einen neuen Turm auf dem Steigenberg wollen. Bei den Planungen sei aber vieles zu beachten, darunter, ob denn an dieser Stelle ein wie gewollt um 10 Meter höherer Turm überhaupt genehmigt werden könnte. Er hat dem Heimatverein angeboten, sobald eine genaue Kostenschätzung vorliegt, Politiker im EU-Parlament, Bundestag, Landtag und Kreistag anzusprechen, um mit ihnen nach Fördertöpfen zu suchen.
"Wir müssen den Glauben daran erhalten."Kurt Grefenkamp, Heimatverein
Einig waren sich er und die beiden Vertreter des Heimatvereins, dass nun konsequent in Sachen "neuer Aussichtsturm" weitergearbeitet werden muss. Wenn sich in den nächsten 3 bis 5 Jahren nichts Entscheidendes tue, rücke das Projekt in immer weitere Ferne.
Bernd Stolle würde es unterdessen nicht nur beim Turm als touristischem Magneten belassen. Er plädiert dafür, auf der Kuppe des Steigenbergs weitere Freizeitangebote zu machen. Kurt Grefenkamp hoffte, dass ein neuer Turm bald steht: "Wir müssen den Glauben daran erhalten."