Vorhang hebt sich für Audio-Walk im Wald
Die Gruppe „Startisten“ wollte nicht einfach den Stecker ziehen. So fiel die Wahl in diesem Jahr auf Ronja Räubertochter.
Redaktion | 20.07.2020
Die Gruppe „Startisten“ wollte nicht einfach den Stecker ziehen. So fiel die Wahl in diesem Jahr auf Ronja Räubertochter.
Redaktion | 20.07.2020
Neue Wege: Die „Startisten“ präsentieren jetzt den ersten Audio-Walk im Loher Forst. Foto: Oliver Thoben
„Nein, einfach dem Stecker ziehen und wegen der Corona-Auflagen nichts mehr machen, das war für uns keine Option“, berichtet Stefan Baumann von den „Startisten“ und liefert damit gleich die Erklärung für das Zustandekommen des neuesten Projektes der Barßeler Theatergruppe, die jetzt – pünktlich zu den Sommerferien – eine ganz besondere Premiere feiert. Denn: Zum ersten Mal in ihrer Geschichte haben die Startisten ein eigenes „Hörspiel“ produziert: Ronja Räubertochter – der Audio-Walk im Loher Forst. Doch der Reihe nach: Ursprünglich sollte der Kinderbuchklassiker von Astrid Lindgren gemeinsam mit den Kulturscheunen-Kids im Spätsommer als klassisches Theaterstück auf die Bühne gebracht werden, als die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Auflagen diesem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung machten. „Das war und ist nach wie vor für alle Kulturschaffenden und für alle Kulturliebenden eine Katastrophe und wir waren uns sofort einig, dass wir dem eine kreative Idee entgegensetzen wollen und müssen. Sowohl für uns als auch für das Publikum“, berichtet die erste Vorsitzende der Gruppe, Meike Thoben. Und so entstand schließlich in zahlreichen Videokonferenzen die Idee, Ronja Räubertochter als Audio-Walk im Loher Forst zu produzieren. „Ein Projekt für die ganze Familie, in der freien Natur, vor der Haustür, jederzeit individuell abrufbar, mit eingebauter Abenteuergarantie und natürlich unter Einhaltung sämtlicher Corona-Auflagen realisierbar“, so Meike Thoben. Doch genau diese Realisierung war lange Zeit gar nicht so sicher. Um aus der Bühnenfassung den angedachten Audio-Walk zu entwickeln, mussten zunächst die Rechteinhaber überzeugt werden, per Briefwechsel wurde die Erlaubnis der Erben von Astrid Lindgren eingeholt, die zuständige Revierförsterei Kloster-Barthe konnte als Partner gewonnen werden und nicht zuletzt das Einsprechen und die Aufnahme des Hörspiels unter Einhaltung der Corona-Auflagen waren nur einige Hürden, die überwunden werden mussten. „Tatsächlich konnten dann aber sämtliche Auflagen erfüllt werden, weil sich alle Beteiligten in dieser Ausnahmesituation gerne und schnell von dem Projekt begeistern haben lassen“, weiß Wiebke Oltmanns zu berichten, die nicht nur die Rolle der Ronja eingesprochen hat, sondern maßgeblich für den finalen Zusammenschnitt gesorgt hat. Für die Aufnahmetechnik sowie die musikalische Begleitung konnte Olaf Dielenschneider, Musiklehrer an der Marienschule Barßel, mit seiner Expertise gewonnen werden. Gemeinsam mit Nicola Gollek, die die Rolle der Lovis eingesprochen hat, konnte so der Bonustrack „Wolfslied“ als Eigenkomposition eingesungen und eingespielt werden. Und so funktioniert der Audio-Walk: Nach einer kostenlosen Registrierung können per Download die einzelnen Kapitel sowie die Wegbeschreibung auf die eigenen Endgeräte geladen werden. Startplatz ist dann der Parkplatz am Drakamp, von wo aus der Erzähler durch den Wald zu den einzelnen Stationen führt, wo dann die Geschichte kapitelweise angehört werden kann. Die Gesamtdauer des Audio-Walks beträgt etwa zweieinhalb Stunden, die zurückgelegte Wegstrecke beträgt rund 4,3 Kilometer und kann auch mit einem Kinderwagen bestritten werden.Corona machte Theatergruppe Strich durch die Rechnung
„Wir waren uns einig, dass wir dem eine kreative Idee entgegensetzen wollen.“
Meike Thoben Vorsitzende „Startisten“
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