Vier für Lindern: Bildhauer-Quartett für die Kulturwochen steht fest
Das Interesse war groß: 150 Künstlerinnen und Künstler wollten dabei sein. Die Jury hatte die Qual der Wahl. Die fertigen Werke werden später in der Gemeinde ausgestellt.
Wirbelt viel Staub auf: Der Slowene Arijel Strukely arbeitet mit unterschiedlichen Materialien. Foto: Siemer
Weit fortgeschritten sind die Vorbereitungen für die 11. Linderner Kulturwochen. Inzwischen stehen die vier Teilnehmer des Internationalen Bildhauersymposiums fest. Sie setzten sich unter rund 150 Bewerbungen durch, die Künstlerinnen und Künstler aus aller Herren Länder in den vergangenen Wochen eingereicht hatten.
Das Symposium ist das eigentliche Herzstück der Veranstaltungsreihe, die vom 1. bis 17. September stattfindet. Die während dieser Zeit fertiggestellten Objekte bleiben als Dauerleihgaben in Lindern. Die Entstehung von Kunst live zu erleben, den Künstlern bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen und in Gesprächen mit ihnen mehr über das Werk zu erfahren, sei eine besondere Attraktion der Kulturwochen, erklärt Bürgermeister Karsten Hage.
„Jeder Stein erzählt eine Geschichte, die bis in die Eiszeit zurückreicht.“Matthias Wendt
Zu den vier ausgewählten Bildhauern gehört der gebürtige Franzose Jean-Claude Escoulin. Der gelernte Möbeltischler und Geigenbauer absolvierte seine künstlerische Ausbildung an den „Ateliers Beaux- Arts“ in Paris und kam 2011 der Liebe wegen nach Deutschland. Er lebt als freischaffender Künstler in Münster. In Lindern wird er die Skulptur „Das Rotkehlchen – Bibliothek der Welt – Ich erzähle mich“ vervollständigen.
Fasziniert von norddeutschen Findlingen ist Steinbildhauer Matthias Wendt. „Jeder Stein erzählt eine Geschichte, die bis in die Eiszeit zurückreicht“, sagt der Ahrenshooper. Während der Kulturwochen will er einen Stein aus der hiesigen Region bearbeiten.
Mag Findlinge: Matthias Wendt lässt sich bei der Arbeit gern über die Schulter schauen. Foto: Siemer
Der 1987 in Slowenien geborene Arijel Strukelj nimmt seit 2012 an Symposien in der ganzen Welt teil. Holz, Stein und Metall sind seine Materialien. Im September wird er in Lindern eine Arbeit mit dem Titel „Wind of Change“ anfertigen. Dabei handelt es sich um eine Stahlskulptur, die Strukelj auf einem Stein installiert.
Vierter im Bunde ist der aus Wuppertal stammende Georg Janthur. Sein Vorschlag, der den Titel „Neun Zaungäste für Lindern (Freundeskreis)“ trägt, begeisterte die Jury ebenfalls.
Die Kulturtage stehen unter dem Motto „Landschaft – Kultur –Mensch“. In mehreren Sitzungen hatte der verantwortliche Ausschuss das Programm vorbereitet und auf den Weg gebracht. „Kunst schafft Begegnung, öffnet Freiräume, verbindet Menschen und ist eine Quelle der Entspannung und Muße in unserer immer rat- und rastlos werdenden Welt“, zitiert Hage den künstlerischen Leiter Volkmar Grigull. Besser könne man das Ziel der Kulturwochen nicht formulieren. Neben Profis und örtlichen Hobbykünstlern fungiert die Grund- und Oberschule als dritte Säule.
Kommt voran: Der Vorbereitungsausschuss plant das Programm und den Ablauf der Kulturwochen. Foto: Siemer
Lang ist auch die Liste der Vereine und Institutionen aus der Gemeinde, die sich für die Veranstaltung engagieren. Mit dabei sind unter anderem die Teestube, der Musikverein, der Heimatverein, die katholische Kirchengemeinde St. Katharina von Siena und die Landfrauen. Der örtliche Kunst- und Kulturverein wird zudem mit einem „Kinderkulturfestival am Regenbogen“ einen eigenen Akzent setzen. Es findet am 2. September (Samstag) statt.