Musikverein Schnelten überzeugt beim "Jahrhundertkonzert" zum Jubiläum
Von moderner Blasmusik über Musical-Melodien bis hin zu Herbert Grönemeyer: DIe etwa 50 Musiker überzeugten dem 3,5,-stündigen Konzert die etwa 1000 Gäste.
Akrobatische Showeinlage: Zu Melodien aus dem Musical-Film „The greatest Showman“ tanzte die Kneheimer Tanzgruppe Arabesk. Foto: Landwehr
Vom besten Konzert, das der Musikverein Schnelten je gegeben habe, sprach Moderator Franz-Josef Schewe – nachdem der große Beifall für die als „Jahrhundertkonzert“ nicht gerade bescheiden betitelte Darbietung der 50 Musiker und Musikerinnen unter Leitung von Dirk Zumdohme zum 100-jährigen Bestehen abgeebbt war. Die Zuschauer hatten ein 3,5-stündiges Programm erlebt, in dem der Musikverein einen Querschnitt moderner Blasmusik bot – von Flower-Power-Selection über Musical-Melodien bis hin zu Klassikern von Frank Sinatra, Herbert Grönemeyer und den 80er-Kult-Songs "Mendocino" oder "Anita". Gesangs- und Instrumentalsolisten sowie die Tänzerinnen der Formation Arabesk aus Kneheim taten ein Übriges für einen Konzertabend, der das Publikum begeistert.
Zu Beginn hatte Vorsitzende Anne Zumdohme die rund 1000 Besucher begrüßt, unter ihnen der Landtagsabgeordnete Christoph Eilers (CDU), Bürgermeister Michael Kramer und Stellvertreter Josef Pahls, Manuels Framme-Tellmann und Werner Brinkmann vom Kreismusikverband sowie Abordnungen der örtlichen Vereine. Zumdohmes Dank galt unter anderem der Dorfgemeinschaft Schnelten, die die Organisation und das Schmücken für den Festplatz, das Festzelt und den Dorfpark für das Kreismusikfest an Christi Himmelf übernommen hatten.
Mit „Final Countdown“ startete der Musikverein dynamisch. Das folgende Medley „Flower Power“ gebe das Feeling der Hippie-Bewegung wieder und den großen Wunsch, dass die Welt besser, gerechter, schöner und freundlicher werde, erläuterte Moderator Franz-Josef Schewe, der zum 13. Mal ein Konzert des MV Schnelten moderierte.
Aktuell in Rekordbesetzung
Bevor die Musiker mit der Konzertfassung aus „Highlights from Frozen II“ starteten, zog Moderator Schewe Parallelen zwischen der Zeit, in der das Stück vor 100 Jahren entstanden ist, und dem Musikverein. Es sei der 1. Dirigent Clemens Albers gewesen, der den Verein stabilisiert habe. Albers war 36 Jahre Vorsitzender und 50 Jahre Dirigent. Sohn Erwin Albers war danach über 30 Jahre der Vorsitzende, bevor er den Posten an Tochter Andrea Albers übergab. Seit 2004 führe nun Anne Zumdohme die Schnelter Musiker.
Beeindruckten auf der Bühne: die Vorsitzende Anne Zumdohme (rechts) im Gesangsduett mit Jan Lüdeke. Foto: Landwehr
Mitte der 80er Jahre habe sich mit dem Dirigenten Alwin Sommer das Repertoire verändert. Statt Märsche und Polka wurden nun beliebte Volkslieder gespielt. Unter Dirigent Dirk Zumdohme – seit 1999 im Amt – habe sich die Musikrichtung noch einmal gewaltig geändert. „Heute bietet der MVS einen großen Querschnitt durch die Blasmusik des letzten Jahrhunderts von altbewährten Märschen, klassischen Straußwalzern oder Melodien von Abba, Udo Jürgens, Andrea Berg oder Helene Fischer bis hin zu Film- oder Musical-Melodien“, so Franz – Josef Schewe.
„Gemeinschaft, Geselligkeit und Freundschaft sind für uns ganz wichtig. Wir weisen heute zwar eine Rekordbesetzung von 50 Musikern auf, aber es gibt kein Limit nach oben“, warb Vorsitzende Zumdohme um Neueintritte, bevor Melodien aus dem Musical „König der Löwen“, die Zuschauer mitrissen.
Beim Song „You raise me up“ glänzte Sänger Sebastian Ovelgönne: „Supertolle Stimme, sehr gefühlvoll“, kommentierten Zuschauer. Mit dem „Einzug zum Opernball“ kamen die Anhänger der eher traditionellen Blasmusik durch Titel wie „Radetzky-Marsch“ oder „Leichte Kavallerie“ auf ihre Kosten.
Bei den Melodien von Frank Sinatra begeisterte Solist Jan Lüdeke.
Zu Melodien aus dem Musical-Film „The greatest Showman“ tanzte die Kneheimer Tanzgruppe Arabesk und bot „ganz großes Kino“, wie der Moderator kommentierte. Bei den Melodien von Frank Sinatra begeisterte Jan Lüdeke. Vor allem bei „Strangers in the Night“, sicher einer der Höhepunkte des Abends, wollte der Beifall nicht enden. Stimmungsvoll mit Lichtern und Handy-Lampen wurde es noch einmal bei der 80-er Kul(tour) mit Songs wie „Sternenhimmel“, „1000 und eine Nacht“ oder „Rock me Amadeus“.
Unter der Leitung von Dirk Zumdohme als Dirigent überzeugten die Musiker die etwa 1000 Gäste. Foto: Landwehr
Mit „Let me entertain you“ folgte das Finale. Doch ohne Zugaben wie „Mendocino“, „Anita“ und „Fiesta Mexicana“ kamen die Musiker nicht von der Bühne, bis dann der Marsch „Alte Kameraden“ das endgültige Finale bedeutete.
Neben den Gesangssolisten Sebastian Ovelgönne, Jan Lüdeke und Anne Zumdohme glänzten auch die vielen Instrumentalsolisten. Besonders begeisterten die „Live-Einspielungen“ von Glückwünschen von Udo Lindenberg, Stefan Raab oder Dieter Bohlen – allerdings mit schauspielerischem Talent verkörpert von Sebastian Ovelgönne.