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„Ich möchte den Glauben weitergeben“

Sebastian Hackmann ist Dominikaner. 40 Porträts, 40 Gedanken zur Heimat, das ist die Idee der OV-Serie Heimat.Los.

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Sebastian Hackmann aus Vechta ist Dominikaner. Der 72-Jährige erzählt, was für ihn Heimat bedeutet:

„Das Erste, was ich mit Heimat verbinde, sind Gesichter, die mich begleitet haben und immer noch begleiten. Gesichter, die einen großen Einfluss auf mich ausgeübt haben. Da ist zunächst mein Elternhaus in Schwichteler. Wir waren Heuerleute. Ich habe dort einen unkomplizierten Umgang mit uns sechs Kindern erlebt, von denen ich das älteste bin. Meine Eltern haben mir die Gewissheit vermittelt, dass ich mich nicht beweisen muss. Ich habe zuhause dieses Gefühl erlebt: Ich glaube an dich. Du gehörst dazu.

Der Alltag und der Sonntag sind durch Gottesdienst und Gebet begleitet worden. Ganz schlicht. Glauben ist für mich eine Art von Beziehung zu Gott, Jesus und den Menschen, die von Vertrauen getragen wird, aber immer neu gesucht und gepflegt werden muss.

Die Schule, das St. Thomas Kolleg, spielt ebenso eine wichtige Rolle. Es hat Lehrer gegeben, die ihren Glauben gelebt haben, indem sie gesagt haben: „Ich glaube an dich. Wir werden das schon gemeinsam schaffen.“ Das war für mich das Entscheidende.

Als ich in den Orden eintrat, war das die Zeit des Zweiten Vatikanischen Konzils. Diese Umbruchzeit war faszinierend, wegen der intellektuellen Auseinandersetzung mit dem Glauben und wegen der Erfahrung, dies mit den Mitbrüdern zu leben. Ich habe mich im Orden sofort angenommen und zuhause gefühlt.

Auch die Sprache bezeichne ich als Heimat. Meine Muttersprache ist Plattdeutsch. In dieser Sprache den Glauben auszudrücken, ist vollkommen einfach. Wenn ich predige, muss ich aufpassen, dass ich nicht ins Plattdeutsche verfalle. Die Sprache bedeutet für mich ebenso das Zuhause, das von dem Bewusstsein geprägt ist, sich nicht beweisen zu müssen gegenüber anderen.

Ich habe immer die Gemeinschaft gewollt. Die persönliche Beziehung zu den Menschen ist der Weg des Glaubens. Das erfahre ich bei meiner Arbeit bei der Caritas, ich erfahre es als Seelsorger in Cappeln oder als Ordensmitglied. Ich möchte den Glauben weitergeben. Ich möchte den Menschen Selbstvertrauen geben und ihnen sagen: Es lohnt sich zu leben. Es ist ein schönes Leben. Damit will ich den Menschen Heimat vermitteln.“

  • Das Projekt Heimat.Los der OV und der Katholischen Akademie Stapelfeld wird von den Volksbanken, den HGVs Vechta/Damme und der Firma Cewe unterstützt.

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