Die Musical-AG Lohne inszeniert "Carrie" – diese Show geht tief unter die Haut
Am Samstag (10. Juni) feiert das Stück nach dem Horrorklassiker von Stephen King seine Premiere. Es lebt von Emotionen und Beziehungen, von einer intensiven Atmosphäre.
Toxische Mutter-Tochter-Beziehung: Carrie White (Jolina Kreyenschmidt) leidet unter dem fundamentalistischen Glauben ihrer Mutter Margret (Mailin Krone), die in allen weltlichen Dingen den Teufel am Werk sieht. Foto: Timphaus
Stephen Kings „Carrie“ als Musical? Geht das denn? Die Musical-AG des Gymnasiums Lohne möchte beweisen, dass sich der Horrorklassiker, mit dem der „Großmeister des Nervenkitzels“ 1974 seinen Weltruhm begründete, exzellent für die moderne Form des Musiktheaters eignet. Die Inszenierung feiert am Samstag (10. Juni) ihre Premiere in der Aula.
„Carrie“ ist ein Musical, das Gänsehaut erzeugt. Das mitreißt in tiefe Gefühle von Liebe, Angst und Hilflosigkeit. Das Stück ist auch ein Wagnis, mit dem das ambitionierte Schülerensemble – wieder einmal – eine neue Facette seines Könnens präsentiert. Denn die Inszenierung ist anders als „Bring it on“, „9 to 5“ oder „Shrek“, die die Musical-AG in jüngerer Vergangenheit erfolgreich aufführte. Die Romanadaption lebt von der glaubhaften Darstellung von Emotionen und Beziehungen, von einer intensiven Atmosphäre.
Im Programmheft schreibt die Musical-AG, dass der Fokus während der Probenphase besonders auf einer „lückenlosen Konzentration auf der Bühne und dem kongruenten Spiel von Charakteren, die Ängsten, Problemen und Unsicherheiten ausgesetzt sind“, gelegen habe. Weil das Ensemble „auch einfach ein bisschen verrückt“ sei, spielt „Carrie“ auf einer aus Holz angefertigten Schräge mit einer Steigung von fast 17 Prozent. Ein Bühnenvorhang aus Tausenden Schlüsselringen, stundenlang geknüpft, unterstützt im Zusammenspiel mit der passenden Beleuchtung die schnellen Fokuswechsel, verschiedene Spielorte und Rückblenden.
Nach Angaben der Musical-AG habe die Installation der riesigen und vor allem schweren Bühnenelemente dem Team technisch viel abverlangt. Zu guter Letzt verstärkt und intensiviert die Musik des Orchesters die Coming-of-age-Geschichte, die von fanatischer Religiosität und übelstem Mobbing handelt.
Die Emanzipation der Carrie White steuert – ohne zu viel zu verraten – auf eine tragische Katastrophe zu. Sie legt die psychologische Ebene frei und wirft Fragen auf: Was kostet es, freundlich zu sein? Wann ist ein Gefallen noch ein Gefallen? Und: Wer ist schuld an dem, was passiert?
Sie spielt Carrie White: Jolina Kreyenschmidt. Foto: Timphaus
Fakten
Das Musical „Carrie“ nach dem Roman von Bestseller-Autor Stephen King ist am Samstag (10. Juni) erstmals in der Aula des Gymnasiums zu sehen. Die Premiere beginnt um 19.30 Uhr.
Die Musical-AG Lohne führt das Stück neun Mal auf.
Tickets kosten 18 Euro, ermäßigt 12 Euro. Karten sind noch für alle Aufführungen erhältlich. Der Vorverkauf läuft online unter lohne.reservix.de und in allen Reservix-Vorverkaufsstellen.
Da die Inszenierung psychisch und physisch gewaltvolle Szenen enthält, empfiehlt die Musical-AG den Besuch der Vorstellung ab 12 Jahren.
Mobbing der übelsten Sorte: Als Carrie unter der Dusche von ihrer Periode überrascht wird und in Panik gerät, zieht sie damit den brutalen Spott ihrer Klassenkameradinnen auf sich. Foto: Timphaus
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