Der Theaterverein Mühlen legt sich dieses Jahr wieder richtig ins Zeug
Die Schauspielgruppe der Kolpingsfamilie startet mit Energie und Elan in die neue Saison. Präsentiert wird ihre neue Komödie "De geköffte Schweegerdochter".
Not macht erfinderisch: In ihrer Verzweifelung machen Richard (Christian Willenborg, links) und Kulle (Martin Zabel, rechts) Andreas Brunokowski (Rainer Kühling) ein verlockendes, wenn auch zwielichtiges Angebot. Foto: Seelhorst
Frisch in die neue Theatersaison ist die Theatergruppe der Kolpingsfamilie Mühlen gestartet. Viele Interessierte unterschiedlichen Alters kehrten am Sonntag im Mühlener Pfarrheim ein, um die Premiere der Komödie "De geköffte Schweegerdochter" von Réné Meier zu sehen. "Wir freuen uns, dass wir wieder spielen können", moderierte Elisabeth Stukenborg – sie hat die Regie übernommen – den Abend an, selbstredend auf Platt. Dieses Jahr kann sich das Publikum mit den Eskapaden der Familie Paulsen vergnügen.
Denn Vater und Großbauer Paul (Jürgen Varwig) erwartet von seinem Sohn Richard (Christian Willenborg), dass dieser innerhalb eines Jahres eine heiratswillige Frau kennenlernen möge. Als Christian dies nicht schafft, traut er sich nicht, seine Eltern zu enttäuschen, und behauptet, endlich fündig geworden zu sein. Während Mutter Hildegard (Ruth Schlarmann) und Paul voller Vorfreude strahlen, macht sich in Richard die Angst breit und er sucht Rat beim gewieften Knecht Kulle Korn (Martin Zabel). Dieser will direkt einen Plan aushecken. Doch das von Beginn an wackelige Lügenkonstrukt kann im Verlauf nur durch weitere List aufrechterhalten werden, sodass sich schließlich ein herrlich verdrehtes Durcheinander an Missverständnissen und Notlügen entwickelt.
Unerwarteter Besuch: Als auch noch Richards Verflossene Gaby (Kathrin Müller) und ihre Mutter Renate (Bernalies Büscherhoff) auftauchen, versetzt es dem Konstrukt von Richard (Christian Willenborg, links) und Kulle (Martin Zabel) einen weiteren Schlag. Foto: Seelhorst
Plattdeutscher Charme sorgt für gute Unterhaltung im Saal
Gemäß der Natur der plattdeutschen Sprache wird dem Publikum ein Abend voller Wortwitz, Wortspielereien – auch zwischen den Zeilen – und traditionell bissigen Dialogen geboten, bei dem jeder der Protagonisten seinen Teil abbekommt. Alle Darsteller gaben eine Performance ab, die gleichermaßen amüsant wie aus dem Leben gegriffen wirkte. Die Handlung, die durch ihre zahlreichen Wendungen und ulkigen Situationen unterhielt, wurde durch die natürliche, leichtfüßige Dynamik und die Leidenschaft der Darstellerinnen und Darsteller zusätzlich angereichert.
Hervorzuheben seien hierbei Henriette Heitmann (als Marion Korn) und Rainer Kühling (als Andreas Brunokowski), die rollentechnisch quasi auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzten – sehr zur Belustigung des begeisterten Publikums. In weiteren Rollen zu sehen waren Roland Bünnemeyer und Annette Westendorf (als das Nachbarspaar Hinnerk und Leni Bruns), Bernalies Büscherhoff (als Renate Albers) und Kathrin Müller (als Gaby Albers). So manche neue Figur arrangierte plötzlich das gesamte Spielfeld neu und trieb bereits eskalierende Situationen weiter auf die Spitze.
Info: Die nächste Vorstellung findet am Freitag (3. März) um 19.30 Uhr statt. Weitere Termine sind der 10. März (Freitag) um 19.30 Uhr, der 11. März (Samstag) um 19.30 Uhr, der 17. März (Freitag) um 19.30 Uhr und der 18. März (Samstag) um 19.30 Uhr. Am Samstag (4. März) um 15.45 Uhr findet eine zusätzliche Vorstellung für Kinder und Rollstuhlfahrer, am 8. März (Mittwoch) ab 14.30 Uhr eine Seniorenvorstellung statt. Karten können in der Volksbank (vor Ort) oder an der Abendkasse erworben werden.