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Corona-Lieder sind Neustart kulturellen Lebens in Vechta

Der Kinderchor der evangelischen Kirchengemeinde gibt am Sonntag ein Konzert. Für die Aufführung der Johannespassion durch die Kantorei gibt es indes noch keinen neuen Termin.

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Proben im Freien: Kantor Eberhard Jung (Mitte) hat für das Konzert ein besonderes Programm vorbereitet. Foto: Jung

Proben im Freien: Kantor Eberhard Jung (Mitte) hat für das Konzert ein besonderes Programm vorbereitet. Foto: Jung

Langsam regt sich wieder etwas bei der Kultur in der Kreisstadt. Nachdem erstmals wieder auf der Bühne des Vechtaer Metropols Theaters gespielt wurde, starten jetzt auch die Kulturveranstaltungen der evangelischen Kirchengemeinde wieder. Den Anfang macht am Sonntag (27. September, 17 Uhr) ein Konzert des Kinderchores in der Klosterkirche: Die Kinder singen „Corona-Lieder“.

Die Pandemie bestimmt aber keinesfalls das Programm, versichert Eberhard Jung. Als Kantor der evangelischen Kirchengemeinde leitet er den Chor und die Stimmbildung der Kleinen. Der Titel des Konzertes sei vielmehr als augenzwinkerndes Zugeständnis an die aktuelle Situation vieler Chöre zu verstehen.

Die kleinen Sängerinnen und Sänger werden vor allem weltliche Lieder singen, sagt Jung. In einigen Texten würden aber auch religiöse Themen aufgegriffen: Verschiedenheit, Konflikt und Friede etwa. Dieses Programm spiegelt die grundsätzliche Ausrichtung des Chores wider: Er ist zwar institutionell an der evangelischen Kirchengemeinde angedockt, ist aber offen für Kinder aller Glaubensrichtungen.

Weil viele Familien zuhause blieben, wurde in den Ferien auch geprobt

Kantor Jung zeigt sich im Gespräch erleichtert, wie gut es funktioniert hat, den Chor nach dem musikalischen Lockdown im Frühjahr wieder hochzufahren. Weil Familien nicht in den Sommerurlaub fahren konnten, bot Jung Proben auch während der Ferien an. Mal seien fünf Kinder gekommen, mal 13. Auch eine Handvoll neuer kleiner Sänger habe den Weg zum Chor gefunden, freut sich Jung. Zugleich bedauert er, dass „zehn bis 15 Kinder durch Corona abgesprungen“ seien – ein Problem, mit dem sich viele Vereine konfrontiert sähen: Die Pandemie hat das soziale Leben auf null gesetzt und nicht jeder frühere Teilnehmer eines Angebots kommt später wieder.

Nach den Herbstferien will Kantor Jung auch die Stimmförderungsgruppe für besonders begabte junge Sänger wieder starten. Das ist ein in der Region seltenes Angebot. Jung hat hierfür einen speziellen Masterstudiengang absolviert.

Unterdessen beginnen auch die Planungen für die anderen Ensembles der Kirchengemeinde wieder. Zwar werde das traditionelle Adventskonzert ausfallen müssen. Stattdessen soll es aber eine Reihe kleinerer Konzerte der Chor- und Posaunenensembles in der Adventzeit geben, erläutert Jung.

Für die Aufführung „Johannespassion“ von Johann Sebastian Bach, welche die Kantorei im März dieses Jahres präsentieren wollte, gibt es noch keinen neuen Termin. Derzeit liefen Überlegungen, mit dem Programm auf größere Kirchenräume in der Region auszuweichen, um auch unter Einhaltung der Abstandsregeln einem großen Publikum den Besuch ermöglichen zu können, so Jung. Volle Chorkonzerte mit Orchester, wie jene, mit denen der Kantor in den vergangenen Jahren beachtliche Akzente gesetzt hat, seien gegenwärtig nicht denkbar.


Info:

Anmeldungen zum Konzert des Kinderchores werden erbeten per E-Mail an kimu.vechta@gmail.com. Der Eintritt ist frei.

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