„Innehalten“, so lautet das Motto der aktuellen Ausstellung, mit dem der Kunstverein „Die Wassermühle“ Lohne zu seiner heutigen Vernissage einlädt. Dieses Mal können sich die Besucherinnen und Besucher auf Christina Pohl freuen. Eine Premiere für das gesamte Oldenburger Münsterland, denn Pohl präsentiert in selbigem zum ersten Mal ihre Kunstwerke, die ab heute (Freitag, 20 Uhr) bis zum 2. Juli in der Wassermühle in Lohne zu bestaunen sind.
Als Neuling im Oldenburger Münsterland kann Pohl bereits ein beachtliches Portfolio samt vergangener Ausstellungen vorweisen. In Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern präsentierte sie bereits ihre Arbeiten. Die Werke, darunter auch Druckgrafiken im Hochdruck und Collagen, befinden sich in privater als auch in öffentlicher Hand. Ihre Bilder folgen dabei einer figürlichen, abstrahierten und auch reduzierten Darstellung.
„Es lenkt die Aufmerksamkeit auf einen Augenblick.“Christina Pohl
Dabei verzichtet Pohl bewusst auf das Erzählerische in ihren Bildern. „Es lenkt die Aufmerksamkeit auf einen Augenblick.“ Gemeint sind alltägliche Situationen, die Pohl erlebt oder beobachtet. Daraus entwickelt sie eine Uridee, die im Bild umgesetzt und ausgestaltet wird, beschreibt die Künstlerin den Schaffensprozess. Auch auf Perspektive verzichtet sie. „Das gehört zu der Abstraktion.“
Dynamik erzeugt Pohl stattdessen durch auffällige und kräftige Farben und eine markante Linienführung. „Die Flächigkeit, die leuchtenden Farben, die klare Abgrenzungen und das unterstützende Lineament (Linienführung) erzeugen den Eindruck existenziell einfacher Bildaussagen“, erklärt Pohl. „Mir geht es beim Malen um Bilder, die auch auf die poetische Dimension des Dargestellten verweisen. Bilder, die über eine bloße Abbildung hinausgehen.“
Ausstellung soll in schwierigen Zeiten das bewusste Innehalten und Schauen fördern
Ihre Bilder zeigen Situationen jenseits der Arbeitswelt. Man solle sich den Müßiggang erlauben, sagt Pohl. „Unter dem Titel „Innehalten“ habe ich Bilder und Grafiken zusammengestellt, die sich im Kontext schwieriger Zeiten mit dem bewussten Innehalten und genussvollen Schauen auf das, was uns erfreut, beschäftigen. Die Bilder feiern Dinge, Situationen und Landschaften, verweisen auf die schönen Momente der Gegenwart, wie auch der Vergangenheit. Im Bewusstwerden der Vergänglichkeit wird der gegenwärtige Moment kostbar.“
Christina Pohl wurde 1961 in Berlin geboren und studierte zunächst Kommunikationsdesign. Von 1991 bis 1996 belegte sie ebenfalls einen Studiengang für Malerei an der Kunsthochschule in Berlin Weißensee. Nach dem Diplom schloss sich ein Meisterschülerjahr bei Professor Liebmann an. Seit 1996 lebt und arbeitet Christina Pohl als freischaffende Künstlerin in der Uckermark in Brandenburg. Ihren Weg zum Kunstverein in Lohne, der vor einigen Jahren ihre Bewerbung erhielt, fand sie über Empfehlungen von Künstlerkollegen.
Fakten:
- Die Ausstellung „Innehalten“ von Christina Pohl ist bis zum 3. Juli in der Wassermühle zu sehen.
- Die Vernissage findet am Freitag (26. Mai) um 20 Uhr statt.
- Eröffnet wird die Ausstellung vom Vorsitzenden des Kunstvereins Die Wassermühle Lohne Dr. Jörg Sommer. Der Martfelder Künstler und Kunstexperte Dieter Begemann gibt eine Einführung in die Ausstellung, die von der Oldenburgischen Landschaft gefördert wurde.
- Die Wassermühle ist mittwochs und samstags von 16 bis 18 Uhr sowie sonntags von 11 bis 13 und 15 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
- Mehr zum Jahresprogramm des Kunstvereins „Die Wassermühle“ gibt es online unter www.kunstverein-wassermuehle.de.